Exerzitien sind Haltestillen & Wertvollzeiten,
Auftankorte & Zwischenräume.
Haltestillen,
in denen wir unserer inneren Sehnsucht auf die Spur kommen können.
Wertvoll-Zeiten,
in denen wir das eigene Leben unter einem anderen Blickwinkel neu betrachten können.
Auftankorte,
um neue, innere Kraft zu sammeln.
Zwischenräume,
um wieder mehr in Verbindung zu kommen
– mit uns selbst, mit der eigenen Umwelt und mit dem Mehr in uns, das wir Gott nennen.
Exerzitien wollen alles und müssen nichts.
Bei Exerzitien gibt es keinen Leistungsdruck, keinen Optimierungszwang, kein zwingendes Ergebnis.
Und doch können sie große Konsequenzen haben.
Denn Exerzitien wollen uns zu uns selbst führen und uns in Berührung und Bewegung bringen.
Sie wollen uns dabei unterstützen Wege zu finden, unsere innere Stimme besser wahrzunehmen
und herzoffen zu werden für die Dinge, die wesentlich sind.
Dazu nehmen sie uns in Verantwortung, stellen uns Fragen und geben uns Anregungen.
Exerzitien eröffnen uns Möglichkeiten und zeigen uns Zwischenräume:
Momente, in denen eine eingeschlagene Richtung angepasst,
etwas Bestehendes gefestigt oder etwas komplett Neues entstehen kann.
Nichts muss – alles kann.
Exerzitien sind mehr als Kopfsache.
Exerzitien brauchen den ganzen Menschen:
mit Körper & Geist, Herz & Seele.
Mit allen inneren Regungen und gemischten Gefühlen.
Exerzitien können aufrütteln & beruhigen,
still sein & erholsam,
sie können unbequem & herausfordernd sein,
kurz oder lang,
klar & deutlich,
intensiv & aktiv,
lebendig oder kontemplativ,
richtungsweisend oder Verbindung bringend.
Und vieles mehr.
Exerzitien: ein altes Wort für eine zeitlose Bewegung.
Exerzitienmethoden schöpfen aus den Erfahrungen von vielen Menschen,
die seit Jahrhunderten auf dem Weg sind und genau das tun was wir heute in Exerzitien auch tun:
sich selbst und dem Mehr in uns auf der Spur zu sein.
Traditionell werden Exerzitien meist mit den Geistlichen Übungen
von Ignatius von Loyola in Verbindung gebracht.
Er ist auch der Begründer des Jesuitenordens.
Aber auch viele andere geistliche Bewegungen haben kraftvolle Methoden entwickelt.
So gibt es neben den ignatianischen Exerzitien zum Beispiel noch andere bewährte Formen:
kontemplative, benediktinische oder franziskanische Exerzitien und viele andere.
Daneben gibt es heute eine Vielzahl von Weiterentwicklungen und Anpassungen dieser klassischen Traditionen:
von Straßenexerzitien, über Themen- und Alltagsexerzitien bis hin zu Foto-, Internet- oder Surfexerzitien.
Exerzitien sind nicht nur was für Profis.
"Exerzitien" machen heißt „üben“.
Exerzitien sind also eine Bewegung, ein Weg, ein Tun.
Man muss nichts können, kein Profi sein.
Man muss vor allem eins: sich darauf einlassen wollen.
Dabei wird man meistens begleitet:
manchmal von einem Buch, einem Kurs oder einem Leitfaden
– im besten Falle aber von einem Menschen, der selbst auf dem Weg ist und sich mit geistlichen Entwicklungen auskennt.
Exerzitienbegleiter*innen geben Impulse, sind für Fragen da und leiten durch die Prozesse.
Was das konkret heißt, haben wir auf unserer FAQ - Fragen & Antworten-Seite versucht zu sammeln. Klicken Sie hier.